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Fazit

Ziel dieses Leitfadens ist es, Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung bei der Entwicklung digitaler Verwaltungsangebote mithilfe agiler Prinzipien und Methoden zu unterstützen. Dass die Verwaltung nicht von heute auf morgen zu einer agilen Softwareagentur wird, ist selbstverständlich. Es gibt diverse, teils gute Gründe für den Status quo in der Verwaltung: ob fehlende Ressourcen, fehlendes Personal und Expertise, kulturelle Faktoren oder rechtliche Rahmenbedingungen, die bestimmte Aspekte der Beschaffung und Umsetzung digitaler Produkte regulieren.

Agilität ist auch nicht in allen Fällen eine Wunderformel für Verwaltungsdigitalisierung. Es gibt auch vergleichsweise einfache IT-Probleme, die sich leicht mit herkömmlichen Vorgehensweisen lösen lassen. Aber gerade dort, wo „Neuland“ betreten wird und komplexe, neuartige Lösungen erforderlich sind, ist mitunter der Weg das Ziel. Iteratives Erproben und die frühzeitige Einbindung von Nutzer:innen sind hier fast immer ein guter Weg, um Erkenntnisse zu sammeln und sich einer guten Lösung schrittweise anzunähern, statt sich in einem Dickicht aus Vorschriften und Abstimmungsschleifen zu verheddern.

Trotz vieler Herausforderungen können Verwaltungsmitarbeitende sich der agilen Produktentwicklung selbst auch schrittweise nähern, denn agile Methoden sind kein „alles oder nichts“. Schon eine Veränderung der eigenen Haltung kann ein erster Schritt in diese Richtung sein.

Indem Verwaltungen Schritt für Schritt agiler werden, können sie zugleich auch die Qualität sowie die Erfolgschancen ihrer digitalen Angebote verbessern. Eine agile Verwaltung zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Bedarfe ihrer Nutzer:innen versteht, Entwicklungsprozesse aktiv begleitet, Verantwortung übernimmt und ihr Wissen mit anderen teilt. Die schrittweise Einführung von agilen Methoden und Strukturen ist auch eine Investition in die Zukunft einer digital handlungsfähigen Verwaltung.